Bandgeschichte

1993 begannen Daniel Logemann und Mirco Osterthun elektronische Musik zu produzieren, damals noch unter diversen anderen Projektnamen (Flex, N.E.R.V.). 1996 wurde dann das Projekt „Massiv in Mensch“ offiziell gegründet. Noch zu Zeiten der im Eigenvertrieb erschienenen DJ Promo (1999) förderte der ehemalige Radio ffn-Moderator Ecki Stieg die Band. Das Debüt „Belastendes Material“ (2000) wurde durch „Wire Productions“ veröffentlicht, die Nachfolgealben bis 2012 beim kanadischen Label „Artoffact Records“. Viele Veröffentlichungen von Massiv in Mensch konnten sich in den Deutschen Alternative Charts (DAC) und in den GEWC platzieren. Die Texte von Massiv in Mensch sind oftmals in deutscher Sprache gehalten. Zudem erkennt man häufig eine sehr humoreske, selbstironische Ader, die einerseits polarisiert, andererseits eine erfrischende Abwechslung im Gemengelage der sogenannten „schwarzen Szene“ bietet. Oder wie Ecki Stieg es formulierte: „Massiv in Mensch besitzen Qualitäten und Tugenden, die in der Szene leider nicht mehr besonders populär sind: Witz und Ironie. Ihre plakativen, recht comicartigen Texte erinnern in ihren besten Momenten gar an große Zyniker wie Tommi Stumpff. Trotz ihrer oftmals deutschen Lyrik ist die Band vor allen Dingen in Nordamerika sehr beliebt. Mit Songs wie „Offensivschock“, „Mein letztes Bonbon“, „Supermassive Gravity“ oder „Pop Corn“ gelangen der Band Szenehits.

Das musikalische Spektrum von Massiv in Mensch ist breit gefächert. Während ihrer langen Schaffensphase wollten (und konnten) sie noch nie auf einen Stil fixiert werden. So war das Debütalbum noch sehr von der Electronic Body Music geprägt. In den Folgejahren war die Musik eher im Bereich Techno & Trance anzusiedeln. Mittlerweile sind die Titel von Massiv in Mensch weitaus komplexer, songorientierter und auch textlich hat die Band deutlich an Reife gewonnen. „Der passende Sound für den passenden Song“ – so bezeichnen es Massiv in Mensch selbst und folgerichtig will man sich auch in Zukunft nicht auf eine Kategorie wie „Dark Rave“ oder „Future-Pop“ festlegen. Ihr Sound beeinflusst auch andere Bands und Künstler. Bemerkbar z.B. in der Tatsache, dass sich die Band Menschdefekt nach dem gleichnamigen Massiv in Mensch-Album benannte.

Nach zunächst eher regionaler Livepräsenz war die Band bereits drei Mal auf dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig (2000, 2005, 2012) oder im Jahr 2000 auf dem Eurorock-Festival in Belgien vertreten. Hier spielte die Band u.a. zusammen mit namhaften Künstlern wie Marc Almond, Alphaville, Oomph! oder Apoptygma Berzerk. Ein Liveauftritt ganz besonderer Art fand am 6. November 2011 statt. Im Rahmen der Veranstaltung „Kunst hinter Gittern“ spielten Massiv in Mensch in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg. Es folgten Clubauftritte u.a. mit Leaether Strip und Steril. Im Jahr 2016 feierte die Band auf dem Resistanz-Festival in Sheffield ihr UK-Debüt.

Zahlreiche Remixe für Bands der Elektronikszene sind ein weiteres Markenzeichen von Massiv in Mensch. Die Liste umfasst u.a. Lord of the Lost, Welle:Erdball, Lights of Euphoria, T.O.Y., Psyche, Kontrast oder das Deine Lakaien-Nebenprojekt Helium Vola.

Auch Kooperationen mit anderen Bands und Künstlern sind bei Massiv in Mensch oft anzutreffen. So war die ehemalige Sängerin Anna-Maria Straatmann im Jahr 2006 Gastsängerin für Heimataerde auf deren Maxi „Unter der Linden“. Sven Enzelmann (ehemals Philtron) lieh seine Stimme für die U2-Coverversion des Titels „Sunday, Bloody Sunday“. 2008 erschien der Titel „Supermassive Gravity“ in Zusammenarbeit mit der österreichischen Band mind.in.a.box als digitale Single und auf der Compilation“Advanced Electronics Vol. 6″. Weitere Bands und Künstler, mit denen Massiv in Mensch zusammengearbeitet haben sind Endanger, Patenbrigade: Wolff, Melotron oder Dr. Mark Benecke.

Sehr bemerkenswert ist auch die enge Kooperation der Band mit dem Schauspieler und Synchronsprecher Reiner Schöne (u.a. „Transformers“, „Star Wars“ oder „Fluch der Karibik“), der seit dem Album „Niemand weiß, was die Zukunft bringt“ (2010) alle Intros spricht.

Mit der Veröffentlichung ihres Albums „The Cortex Zero Effect“ (09/2013) erschien zum ersten Mal auch eine limitierte Box, welche neben dem Album noch „Hands on Massiv – The Remixes Vol. III“ und „Dark Rave 2013“ als Vinyl-Single enthält.

Am 8. September 2017 erschien „Am Port der guten Hoffnung“. Hierfür arbeiteten Massiv in Mensch wieder mit einigen Gastmusikern wie Sprecher Reiner Schöne, Welle:Erdball-Frontmann Honey und Sängerin Sara (M.A.) Peel zusammen. Das Album wurde erstmals auf dem schwedischen Label „Katyusha Records“ veröffentlicht. „Am Port der guten Hoffnung“ konnte bis auf Platz 3 der DAC vorstoßen und erhielt sehr gute Rezensionen in den Szenemagazinen „Orkus“ und „Sonic Seducer“. Mit der Anschluss-EP „Nordsjön“ konnte man dann sogar Platz 2 in den Deutschen Alternative Charts erreichen.  Seit 2018 arbeiten Massiv in Mensch verstärkt mit der klassisch ausgebildeten Sängerin Rana Arborea zusammen, die unter anderem auf dem Album „Türkis und Schwarz“ zu hören ist.

Im Jahr 2021 feierten Massiv in Mensch ihr 25jähriges Jubiläum. Hierfür wurde eine aufwendige Doku produziert, die man auf YouTube verfolgen kann. Während der Corona-Pandemie spielte die Band zudem ein „Virtual Concert“ ein, welches ebenfalls auf YouTube zu finden ist.

Ihr letztes Werk „H9“ konnte im Jahr 2023 erstmalig Platz 1 der Deutschen Alternative Charts in der Kalenderwoche 15 erreichen.

Aktuelle Bandmitglieder

Daniel Logemann – Gesang, Produktion, Arrangement, Texte
Dirk Brunken – DJ, Keys
Thomas Rauchenecker – Keyboard
Tomas Appelhoff – Gesang, Mastering & Produktion

Gastmusiker:

Rana Arborea (Gesang)
Muck Kemmereit (Drums)